Bachelor (Nebenfach)

Friedens- und Konfliktforschung im Bachelor-Studium

Im Bachelor-Studium der Geographie, Orientwissenschaft, Sozialwissenschaften und Politikwissenschaft setzt sich das Exportmodul der Friedens- und Konfliktforschung aus dem grundlegenden und dem erweiterten Angebot zusammen. Je nach Studiengang und Schwerpunkt in den jeweiligen Studienordnungen können entweder nur das grundlegende Angebot oder beide Angebote besucht und angerechnet werden.

Das grundlegende Angebot ist immer mit der gleichen Struktur ausgestattet. Hier werden allgemeine Gegenstände und die Arbeitsweise der Friedens- und Konfliktforschung kennen gelernt. So wird jeweils im Wintersemester eine einführende Ringvorlesung angeboten, die allgemeine Grundbegriffe wie Krieg, Frieden, Gewalt und Konflikt klärt sowie exemplarische Konfliktanalysen und Konfliktregelungsmöglichkeiten behandelt und erörtert. Diese werden von unterschiedlichen Dozentinnen und Dozenten vorgestellt, die auch außerhalb Marburgs Lehr- und Forschungstätigkeiten ausüben. Neben dieser einführenden Vorlesung wird zudem eine Übung besucht, in der in einer Gruppe über das Semester eigenständig und in interdisziplinärer Zusammensetzung ein Konflikt analysiert und zum Ende des Semesters in einer Simulation dem gesamten Plenum vorgestellt werden soll. Die Art und Weise der Vorstellung liegt in den Händen der Gruppen und ihrer Studierenden. Im darauf folgenden Sommersemester werden, je nach Studienordnung, die Seminare „Sozialwissenschaftliche Konflikttheorien“ und „Formen der Konfliktregelung“ besucht. Die Theorien geben die Möglichkeit verschiedene sozialwissenschaftliche Theorien in Konfliktkontexten kennen zu lernen und sie in Zukunft ggf. exemplarisch in Konfliktanalysen selbst als theoretische Elemente einzusetzen und empirisch bzw. mit ausreichender wissenschaftlicher Quellenlage zu überprüfen. Die Formen der Konfliktregelung bieten Ansätze der Konfliktbearbeitung und ggf. der Konfliktlösung und werden auch anhand von Beispielen gelernt und diskutiert.

Im erweiterten Angebot können dann weitergehende Seminare besucht werden, die den Charakter von Konfliktanalysen haben und sich in der Folge mit spezifischen Konflikten, Konfliktlagen etc. auseinandersetzen. Diese können die Studierenden als Vertiefung wählen. Planspiele lassen sich zumeist auch in diesem Angebot besuchen, in denen schließlich selbst geschaut und empfunden werden kann und der Schwierigkeitsgrad der Konfliktbearbeitung erkennbar wird.
Der Besuch der Exportmodule in den Bachelor-Studiengängen ist zulassungsfrei. Jedoch muss beachtet werden, dass aufgrund hoher Nachfrage und begrenzter Lehrkapazität auch Engpässe in den zur Verfügung stehenden Plätzen entstehen können. Dieses ist bei der Studienplanung und insbesondere in den stattfindenden Seminaren zu Konflikttheorien und Konfliktregelung ausdrücklich zu berücksichtigen.